Zu welchem Lebenszeitpunkt kommt eine Organtransplantation überhaupt in Frage? Wann ist ein Mensch eigentlich tot und wann hirntot? Erkläre ich mich bereit, Angehörigen oder auch fremden Menschen meine Organe zu spenden? – Im Rahmen einer verkürzten Projektwoche hatte die Fachschaft Biologie in Zusammenarbeit mit der Fachschaft Religion der Jahrgangsstufe Q1 eine intensive Auseinandersetzung mit dem Thema „Organspende“ ermöglicht.
In drei Lerngruppen hielt Dr. Wilhelm-Alfred Stertmann, Transplantationschirurg im Ruhestand, wissenschaftliche Vorträge zur Feststellung des Hirntods und zum Ablauf einer Organtransplantation. Zur Veranschaulichung von Aufbau und Funktion sezierten die Fürstenberger Nieren, Leber oder Herzen von Schweinen und gelangten auf diese Weise auch zu der Erkenntnis, dass die Transplantation einer Niere lebensfördernd oder lebensnotwendig sein kann.
Unter Anleitung von Religionslehrern diskutierten die Teilnehmer schließlich in verschiedenen Rollen, ob die Organspende ein „Zeichen der Solidarität“ oder ein „Gewaltakt am menschlichen Körper“ sei mit dem Ergebnis, dass in der Schülerschaft eine große Bereitschaft zur Organspende gegeben ist, gleichwohl die Vorstellung befremdlich bleibt, wenn einem Angehörigen sämtliche verwertbare Organe entnommen werden würden bis hin zur Entstellung.
Wichtig sei es, sich zu informieren und zu entscheiden für oder gegen die Bereitschaft zur Organspende, betonte Biologielehrerin und Organisatorin Kerstin Drees.. Experten wichtige Informationen vermitteln zu lassen, ganz praktisch mit Organen zu arbeiten oder auch bei einer fiktiven Talkshow verschiedene Rollen einzunehmen, bewertete die Jahrgangsstufe Q1 im Rahmen einer Evaluation als sehr wertvoll und sprach darin eine klare Empfehlung zur Durchführung mit dem Folgejahrgang im nächsten Jahr aus.