Compassion
Das Compassion Projekt ist seit 1995 Teil des Schulprofils des Fürstenberg-Gymnasiums.
Ziel: Förderung der sozialen Kompetenz durch aktiven Einsatz in verschiedenen sozialen Einrichtungen
Zeitraum / Teilnehmer: alle SchülerInnen ( ca. 120) der Jahrgangsstufe 11
Der ausführlichen Information über Inhalte, Werte und Ziele durch die verantwortlichen Koordinatoren zu Beginn des Schuljahres folgt die selbstständige Suche und Bewerbung der SchülerInnen um eine angemessene Sozialpraktikumsstelle.
Das Sozialpraktikum stellt das Kernstück des Compassion Projekts dar:
Dauer / Zeitpunkt: drei Wochen im Anschluss an die Weihnachtsferien
Arbeitsplätze : Krankenhäuser, Altenheime, Behinderteneinrichtungen, ambulante Pflegedienste, Bahnhofsmission, Kindergärten, Obdachlosenheime
Orte : unbeschränkt im Inland und europäischen Ausland ( hängt von persönlichen Verbindungen der einzelnen Schüler ab )
Begleitung und Unterstützung / Hilfe durch ausgewählte LehrerInnen sowie bei weit entfernten Praktikumsstellen durch moderne elektronische Medien.
Das Sozialpraktikum dient nicht der Berufsfindung, sondern soll die SchülerInnen mit Menschen und Situationen vertraut machen, bei denen ihr Mitgefühl, ihre Hinwendung, ihre Hilfe gefragt sind.
Die Erstellung des anschließenden Praktikumsberichtes wird begleitet durch die Behandlung der sozialen Thematik in verschiedenen Unterrichtsreihen in mehreren Fächern, z. B. Organspende und Transplantationsproblematik in Biologie, "Voluntary work in different societies" in Englisch.
Zum Abschluss des Jahres erhalten die SchülerInnen ein Zertifikat, das ihnen den aktiven Einsatz im sozialen Bereich in entsprechenden Einrichtungen sowie die theoretische Aufarbeitung bescheinigt.
Eberhard Wand, Dorothee Stöckmann
Organspende - ja oder nein?
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- Geschrieben von: Johannes Leigers
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Zu welchem Lebenszeitpunkt kommt eine Organtransplantation überhaupt in Frage? Wann ist ein Mensch eigentlich tot und wann hirntot? Erkläre ich mich bereit, Angehörigen oder auch fremden Menschen meine Organe zu spenden? – Im Rahmen einer verkürzten Projektwoche hatte die Fachschaft Biologie in Zusammenarbeit mit der Fachschaft Religion der Jahrgangsstufe Q1 eine intensive Auseinandersetzung mit dem Thema „Organspende“ ermöglicht.
In drei Lerngruppen hielt Dr. Wilhelm-Alfred Stertmann, Transplantationschirurg im Ruhestand, wissenschaftliche Vorträge zur Feststellung des Hirntods und zum Ablauf einer Organtransplantation. Zur Veranschaulichung von Aufbau und Funktion sezierten die Fürstenberger Nieren, Leber oder Herzen von Schweinen und gelangten auf diese Weise auch zu der Erkenntnis, dass die Transplantation einer Niere lebensfördernd oder lebensnotwendig sein kann.
Unter Anleitung von Religionslehrern diskutierten die Teilnehmer schließlich in verschiedenen Rollen, ob die Organspende ein „Zeichen der Solidarität“ oder ein „Gewaltakt am menschlichen Körper“ sei mit dem Ergebnis, dass in der Schülerschaft eine große Bereitschaft zur Organspende gegeben ist, gleichwohl die Vorstellung befremdlich bleibt, wenn einem Angehörigen sämtliche verwertbare Organe entnommen werden würden bis hin zur Entstellung.
Wichtig sei es, sich zu informieren und zu entscheiden für oder gegen die Bereitschaft zur Organspende, betonte Biologielehrerin und Organisatorin Kerstin Drees.. Experten wichtige Informationen vermitteln zu lassen, ganz praktisch mit Organen zu arbeiten oder auch bei einer fiktiven Talkshow verschiedene Rollen einzunehmen, bewertete die Jahrgangsstufe Q1 im Rahmen einer Evaluation als sehr wertvoll und sprach darin eine klare Empfehlung zur Durchführung mit dem Folgejahrgang im nächsten Jahr aus.
Mit Leidenschaft dabei
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- Geschrieben von: Johannes Leigers
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Compassion-Projekt – Erfahrungen aus dem Sozialpraktikum 2023
Die Schülerinnen und Schüler des Jahrgangs EF (Einführungsphase) gingen auch in diesem Jahr zum Halbjahreswechsel in ein dreiwöchiges Sozialpraktikum und sammelten Erfahrungen, die sie im Schulalltag nicht machen können. Über ihre Erfahrungen in Krankenhäusern, Altenheimen, Kindergärten, Jugendheimen der Offenen Tür, Ganztagsbetreuung von Grundschulkindern und vielen anderen Einrichtungen schreiben sie einen Praktikumsbericht. Einige der Erfahrungen der Schülerinnen und Schüler dokumentieren wir hier:
„Einen ganz besonders intensiven Kontakt hatte ich mit Frau M., dich sich die ganzen drei Wochen freute, wenn ich vorbeikam, um sie zu pflegen. Auch mir ging es so, ich hatte sie sehr in mein Herz geschlossen. Sie sang jeden Morgen ein Lied für mich und strahlte eine tolle Lebensfreude aus.“ (Krankenhaus)
„Faszinierend war auch die Klassengemeinschaft, denn wenn es Streit oder Problemen gekommen ist, wurde offen darüber gesprochen und eine Lösung gefunden. Solche Situationen haben mir gezeigt, wie wichtig Regeln für Kinder sind und wie die Lehrer:innen in Konfliktsituationen handeln.“ (Grundschule)
„Ich habe viele Gedanken und Gefühle aus verschiedenen Situationen mitgenommen. Ich ziehe dann schnell auch Vergleiche mit meiner Familie und bin sehr dankbar, dass ich anders aufwachsen durfte und so ein schönes Leben habe und denke mir jedes Mal, dass jedes Kind es verdient hat so aufzuwachsen. Aber dann habe ich mich auch gut gefühlt, weil ich mit diesem Praktikum ja genau das unterstütze und kennenlerne, den Leuten zu helfen und somit den Kindern eine Chance auf das bessere Leben versuchen zu ermöglichen“ (Einrichtung in der sozialen Hilfe)
„Am meisten hat mich Herr A. beeindruckt. Er ist über 90 Jahre alt und ist total fit, egal ob in technischen Dingen oder ob körperlich. Herr A. ist zur Tagespflege entweder mit seinem Auto oder mit seinem Fahrrad selbst hin- und zurückgefahren. Mich hat aber auch die Nettigkeit und die Herzlichkeit der Personen dort sehr beeindruckt da sie sehr neugierig waren und sich auch gerne mit mir unterhalten haben." (Tagespflege)
„In der Zeit habe ich auch neue Einsichten gewonnen. Mir wurde klar, dass die Kinder ein ganz normales Leben führen und sich von ihrer Behinderung nichts nehmen lassen und es für sie überhaupt keinen Unterschied macht, wie stark die Einschränkungen der anderen sind, da ihnen jeder aus der Klasse wichtig ist." (Förderschule)
Ausgewählt und zusammengestellt von Heike Kremer.