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    Aktuelles

    Organspende – eine Entscheidung fürs Leben?

    Projektwoche der Jahrgangsstufe EF bietet intensive Auseinandersetzung mit medizinischen, ethischen und persönlichen Fragen


    Im Rahmen einer verkürzten Projektwoche setzte sich die Jahrgangsstufe EF des Fürstenberg-Gymnasiums intensiv mit dem Thema Organspende auseinander. In enger Zusammenarbeit gestalteten die Fachschaften Biologie und Religion ein vielseitiges Programm, das medizinisches Fachwissen, ethische Fragestellungen und persönliche Erfahrungsberichte miteinander verband.
    In vier Lerngruppen erhielten die Schülerinnen und Schüler fundierte Einblicke in die medizinischen Grundlagen der Organspende. Dr. Wilhelm-Alfred Stertmann, Transplantationschirurg im Ruhestand, und Dr. Clemens Knappmann, Chirurg und Transplantationsbeauftragter des Klinikums Ibbenbüren, informierten über die Feststellung des Hirntods sowie den Ablauf einer Organtransplantation. Ergänzt wurde diese wissenschaftliche Perspektive durch zwei sehr persönliche Berichte: Kerstin Kösters, die bereits als Kleinkind ein Spenderherz erhalten hat, und Andrea Lubahn, die durch die Lebendnierenspende ihres Bruders ein neues Leben geschenkt bekam, schilderten eindrucksvoll ihren Weg mit der Transplantation.
    Ein zentraler Bestandteil der Woche war außerdem die praktische Arbeit mit Schweineorganen. Durch das Sezieren von Nieren, Lebern und Herzen gewannen die Schülerinnen und Schüler ein besseres Verständnis für den Aufbau und die Funktion lebenswichtiger Organe. Dabei wurde deutlich, dass eine Organtransplantation in vielen Fällen nicht nur lebensfördernd, sondern sogar lebensrettend sein kann.
    Besonders intensiv wurde im Rahmen einer fiktiven Talkshow diskutiert. In verschiedenen Rollen – etwa als Ärztin, Politiker, Angehörige, religiöse Vertreterin oder betroffene Person – setzten sich die Teilnehmenden mit der Leitfrage auseinander: „Sollte es eine grundsätzliche Pflicht zur Organspende in Deutschland geben – mit einer Widerspruchsregelung?“ Die Debatte zeigte eine grundsätzlich hohe Bereitschaft zur Organspende innerhalb der Schülerschaft, jedoch auch ein kritisches Nachdenken über mögliche Konsequenzen einer gesetzlichen Verpflichtung mit Widerspruchsregelung.
    Kerstin Drees, Biologielehrerin und Organisatorin der Projektwoche, betonte am Ende, wie wichtig es sei, sich rechtzeitig zu informieren, eine persönliche Entscheidung zu treffen und diese auch im familiären Umfeld zu besprechen und zu dokumentieren – zum Beispiel mit einem Organspendeausweis. In der abschließenden Evaluation bewertete die Jahrgangsstufe EF das Projekt als äußerst bereichernd. Die Verbindung von fachlicher Information, praktischer Erfahrung und ethischer Reflexion wurde durchweg positiv aufgenommen.

    Das Titelfoto zeigt Dr. Stermann mit den beiden organtransplantierten Kerstin Kösters und Andrea Lubahn.

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